Beratung digitale Bildung (mBdB/iBdB)

Medienkonzept

Zur Systematisierung der Medienkompetenzförderung an den Schulen in Bayern wurde im Juli 2017 die Medienkonzept-Initiative gestartet. Am 30.09.2019 waren alle Schulen aufgefordert ihre Medienkonzepte im Schulportal in eine Datenbank hochzuladen.

Die zweite Phase der Medienkonzept-Initiative läuft seit dem Schuljahr 2019/20. Ihr Ziel ist es, die vorhandenen Medienkonzepte zu implementieren, weiterzuentwickeln und im Schulentwicklungsprozess der Schule zu verankern. Besonders aus der Reflexion des Unterrichtens in der Pandemiezeit heraus, gibt es sicher allerhand neue Erkenntnisse, die ihren Niederschlag im Medienkonzept finden sollten. Neue Hardware muss produktiv in die pädagogischen Abläufe eingebunden werden, Schüler:innen wollen unter Umständen mit mitgebrachten mobilen Endgeräten im Unterricht arbeiten und die ausgelieferten oder erwarteten Lehrerdienstgeräte bieten darüber hinaus allerhand neue didaktische Einsatzmöglichkeiten.
All das gilt es curricular zu verarbeiten. Die Überarbeitung der Medienkonzepte bietet eine Chance, den Ist-Stand des Ausstattungsplans mit dem Soll-Ziel abzugleichen, das Medien- und Methodencurriculum zu aktualisieren und neue Fortbildungspläne schmieden.
Sind diese Schritte erfolgt, kann das Medienkonzept gemäß KMS-Auftrag vom September 2021 bis 31.7.2021 in aktualisierter Form vorgelegt werden.

Um Lernprozesse zu systematisieren, empfiehlt es sich für die Schulen thematische Schwerpunkte zu setzen.

Diese Schwerpunkte werden in verschiedenen Fächern über alle Jahrgangsstufen behandelt. Somit ist für alle Lehrkräfte ein rascher Überblick möglich, wann die Schüler:innen welche Kompetenzen erlangen.

Mögliche Beispiele für Schwerpunkte:
  • Textverarbeitung - vom 10-Finger-Schreiben zur W-Seminararbeit
  • Präsentieren - mit digitaler Unterstützung
  • Bild-/Film-/Tonbearbeitung - Drehbuch, Schnitt und filmische Perspektiven
  • Datenverarbeitung - Tabellenkalkulation zum Auswerten und Präsentieren von Daten
  • Medienethik - Inhalte des Medienführerscheins Bayern verankern
  • Recherchieren - Informationen suchen
  • Kollaboratives Arbeiten - Digitale Tools der Schule einsetzen
  • Tablet-Klassen - digitale Unterrichtsorganisation und didaktische Mediennutzung

Die Inhalte des Medienführerschein Bayerns sollen in jeder Schule umgesetzt werden. 

Dies kann in festen Unterrichtsfächern, in Peer-To-Peer-Projekten oder in Vertretungsstunden erfolgen. Nach der innerschulischen Verteilung und Verankerung werden die Inhalte und Abläufe im Medienkonzept festgehalten.

Bewährte Umsetzungen aus der Praxis als Anregung bei der Weiterentwicklung des Medienkonzepts 

Das Medienkonzept als Teil des Schulentwicklungsprogramms ist die Voraussetzung für die feste Verankerung des Ziels Medienbildung im Schulalltag zu verankern.

Die Sicherstellung der Umsetzung ist davon abhängig, wie aktiv das gesamte Kollegium und auch die Schulfamilie an der Erstellung und Überarbeitung des Medienkonzepts beteiligt ist.

Eine mögliche Abfolge der Medienkonzepterstellung:
  1. In den Fachschaften werden die bisherigen Inhalte des Medienkurrikulums überarbeitet und aktualisiert mit Blick auf den Lehrplan PLUS und neue digitale Geräte. Fortbildungswünsche werden gesammelt.
  2. Das Medienkonzeptteam erkennt neue  Schwerpunkte.
  3. In Absprache mit den Fachschaftsleitungen legt das Medienkonzept-Team thematische Schwerpunkte für das Medienkurrikulum neu fest - "Weniger ist mehr." Alte Inhalte werden aktualisiert für die alten/ neuen Themenschwerpunkte werden Grob- und Feinziele gesteckt und verlässliche Absprachen in den Fachschaften getroffen. Mit der Systembetreuung und dem Sachaufwandsträger werden nötige Anschaffungen digitaler Geräte zusammengetragen.
  4. Medienkurrikulum, Ausstattungsplan und Fortbildungsplan werden vom Medienkonzept-Team aktualisiert und aufeinander abgestimmt.

Ein pädagogisch sinnvolles und erfolgreiches Unterrichten an einer Schule mit digitalen Medien setzt eine hohe Qualität des Medienkonzepts voraus.

Kriterien für eine gutes Medienkonzept sind:

  • Mediencurriculum, Fortbildungsplan und Ausstattungsplan sind aufeinander abgestimmt.
  • Das gesamte Kollegium ist an der Entwicklung und Umsetzung beteiligt.
  • Die Setzung von fächerübergreifenden Themenschwerpunkten schafft Transparenz für die gesamte Schulfamilie.
  • In einem Materialpool finden sich für alle Fachschaften zahlreiche Unterrichtbeispiele zu den Themenschwerpunkten.
  • Medienbildung ist dauerhaft Teil des Schulentwicklungsprogramms.
Mit dem Basis-Reflexionsbogen zum Medienkonzept die Stärken und Entwicklungspotentiale des schuleigenen Medienkonzepts erkennen