Beratung digitale Bildung (mBdB/iBdB)

„Wir lassen uns kein X für ein U vormachen“

FakeNews, Desinformation und Verschwörungsfantasien erkennen und ihnen präventiv pädagogisch begegnen

In dieser Fortbildung stellen wir Ihnen eine Unterrichts- bzw. Workshop-Einheit vor, mit der bzw. mit ihren frei wählbaren Inhaltsbestandteilen Sie das Phänomen der Falschnachrichten, der modernen Lügen, der Meinunsmanipulation in Online-Medien der Gegenwart im Unterricht aufgreifen können. Sie lernen Materialien zu diesem Ansatz aus der Schülerperspektive kennen und auswählen. Weiterhin diskutieren wir das Phänomen ‚Fake News‘ im Hinblick auf seine pädagogische und gesellschaftliche Relevanz und ergründen gemeinsam weiterführende Zusammenhänge und Hintergründe des Themas. Der Ablauf der Fortbildung sei im Folgenden abrissartig begründet und umschrieben:

Gelogen wird wahrscheinlich schon, seit Menschen miteinander kommunizieren. In unserer Online-Zeit hat das Flunkern jedoch eine neue Qualität erreicht. Mithilfe der digitalen Medien ist es ein Leichtes geworden, professionell aussehende moderne Falschnachrichten und unwahre Behauptungen, FakeNews genannt, zu erstellen und mit großer Reichweite – und Wirksamkeit – in die Welt zu schicken. Erwachsene Bürger:innen aber auch Jugendliche versuchen, sich auf Telegram-Kanälen zu informieren und nehmen Verschwörungsfantasien sowie ‚Moderne Lügen‘ (Thorben PRENZEL). In der Summe verunsichern solche Meldungen die Lernenden, untergraben den demokratischen Diskurs, führen zu Empörung, Anschuldigungen und Vorverfurteilugnen – und stiften insgesamt Unfrieden. Jugendliche versuchen sich einen Reim auf die Geschehnisse in unserer Lebenswelt, in der Gesellschaft zu machen, und geraten bei ihren Recherchen nicht selten auf zweifelhafte Online-Quellen mit Falschmeldungen, welche sie in Ermangelung von geeignetem Orientierungs- und Weltwissen nur schwer falsifizieren beziehungsweise verifizieren können. Aus diesem Grund sollten wir die Prävention vor der Manipulation durch Online-Medien als zivilgesellschaftlichen Auftrag verstehen, unsere Lernenden zu befähigen, Nachrichtenbotschaften kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls auch zu hinterfragen.

In der Vorbereitung eines Schüler-Workshops (Dauer ca. 4 Unterrichtstunden) gehen wir der Frage nach, warum, wo und wie in der Nachrichten- und Werbewelt gelogen wird. Wir diskutieren darüber, wieso erlogene Nachrichten zu Streit und Hass führen, demokratische Strukturen beschädigen und im schlimmsten Fall unser Zusammenleben gefährden können. 
Wir probieren die Gestaltungsmerkmale von FakeNews selbst aus und erkennen, wie leicht es ist, täuschend echte aber irreführende Botschaften in die Welt zu setzen. 
Natürlich lernen wir so auch, woran man Desinformation und Falschnachrichten erkennt und wetteifern abschließend spielerisch darum, wer der/die beste Faktenchecker*in ist. 

Der Einstieg in die Unterrichtseinheit erfolgt über eine Fake-News-Meldung aus aktuellem Kontext. Die Lernenden stellen sich die Leitfrage, welche Wirkung derartige Meldungen auf uns haben und welche Impulse sie in uns auslösen. Darauf aufbauend definieren wir, was Falschnachrichten aka FakeNews eigentlich sind, von wem sie aus welchen Motiven erstellt und verbreitet werden und warum es in Zeiten der Online-Medien umso leichter ist, diese mit großer Streuwirkung zu verbreiten.

Zum Erreichen dieser Lernziele verwenden wir unter Anderem Materialien aus der Reihe „So geht Medien“ des bayerischen Rundfunks (vgl. auch https://www.br.de/sogehtmedien/fake-news-tricks-durchschauen-100.html).

Anschließend können die Lernenden ihr Wissen zum Film im nachstehenden Quiz testen:

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Nach einer Pause lernen die Schüler:innen eine Methode beziehungsweise Routine kennen, mit der sie FakeNews analytisch ‚enttarnen‘ können. Zu dieser gehört die Herkunftsprüfung aufgrund der Quellenangabe, die kritische Inhaltssichtung, die sicherlich hierbei die schwierigste Aufgabe darstellt.

Zum Abschluss der Einheit wählen wir (alternativ) einen spielerischen oder/und kreativen Zugang zum Thema und greifen auch hierfür auf gängige sowie pädagogisch sinnvolle Inhalts- und Gestaltungselemente zurück.

Fakultativ beziehungsweise je nach verfügbarer Zeit und Altersgruppe können noch folgende Inhalte thematisiert werden:

  • Das Phänomen des ‚Clickbaiting‚.
  • Fälschung und Manipulation mit den Mitteln des Dokumentarfilms (Spiel mit dem Tod)
  • Auswirkungen von Falschnachrichten und modernen Lügen auf unsere Gesellschaft (veranschaulicht an aktuellen Beispielen)

Roland Baumann (iBdB)

Brigitte Greiner (mBdB)